Sie kommen nach einer Herzerkrankung zur Rehabilitation. Hier sollen Sie sich von dem Eingriff, den Ereignissen erholen und unter ärztlicher Kontrolle sich wieder langsam belasten. Kreislaufparameter-Blutdruck, Puls, die Herzleistung werden überwacht, medikamentöse Behandlungen angepasst.
Dies soll dazu beitragen, eine möglichst nachhaltige Besserung, Stabilisierung in Ihrem Befinden zu gewährleisten.
Untersuchungen, welche in den letzten Jahren durchgeführt wurden, haben zeigen können, dass ein zusätzlicher wesentlicher Faktor für den Langzeitverlauf nach einem Herzereignis der Gemütszustand ist.
Es konnte gezeigt werden, dass das Bestehen einer depressiven Verstimmung seit dem Herzereignis ein erheblicher Risikofaktor für den weiteren Verlauf darstellt. Positiv ausgedrückt: die Behandlung einer Depression senkt das Risiko eines neuerlichen Herzereignisses um bis zu 50 %. Dieser Effekt ist noch ausgeprägter bei Verstimmungszuständen, welche bereits vor dem Herzereignis bestanden.
Kein anderer Risikofaktor (Cholesterin etc.), keine einzelne Therapieoption zeigt einen solchen Einfluss, sicherlich auch deshalb, weil eine depressive Verstimmung eine ganze Kaskade von Änderungen im Körperstoffwechsel darstellt.
Von einer depressiven Verstimmung sprechen wir, wenn Symptome bestehen wie eine traurige Verstimmung, eine Abnahme des Interesses, eine Minderung des Antriebes, Schlafstörungen, Appetitminderung.
Die Notwendigkeit einer medikamentösen, psychoterapeutischen Behandlung ist im Rahmen einer psychiatrischen Untersuchung zu klären.