Als essentiellen Tremor bezeichnen wir ein Zittern von Händen und Armen, häufig auch des Kopfes. Bei diesem Zittern handelt es sich um einen sogenannten Halte- und Aktionstremor, das heißt, dass ein Zittern der z. B. Hände beobachtet wird, wenn ein Gegenstand gehalten oder eine Bewegung ausgeführt wird.
Es gibt Zitterformen, die ausschließlich bei bestimmten Tätigkeiten, wie z. B. Schreiben oder Nähen auftreten und zum Teil auch nur einseitig beobachtet werden.
Die Zitterfrequenz, das heißt die Anzahl der Bewegungen pro Sekunde beträgt meist sieben (Herz), nimmt im Alter ab.
Als Alterstremor bezeichnen wir eine besondere Form des essentiellen Tremors, der erst im Alter auftritt.
Typischerweise verringert sich das Zittern nach Alkoholkonsum.
Bei der Hälfte der Patienten, die einen essentiellen Tremor zeigen, lassen sich in der Familie weitere Erkrankungsfälle nachweisen, eine Vererbung (autosomal dominant) wurde nachgewiesen. Der Beginn des Zitterns wird in diesen Fällen häufig schon vor dem 20. Lebensjahr beobachtet, hört häufig im weiteren für mehrere Jahre, Jahrzehnte auf und zeigt sich neuerlich im Alter.
Die Ursache der sonstigen Erkrankungsfälle ist unklar.
Die Notwendigkeit der Behandlung ist abhängig von der Ausprägung des Zitterns, der Beeinträchtigung des Patienten. Die wirksamsten Substanzen stellen die Betablocker dar.
Die Abgrenzung gegenüber der Symptomatik eines Parkinsonsyndroms kann schwierig sein, da Tremor ein Erstsymptom eines sich entwickelnden Parkinson-Syndroms sein kann. Auch haben ca. 30 % aller Parkinson-Patienten zusätzlich die Zeichen eines essentiellen Tremors. Die sichere Abgrenzung ist letztlich nicht möglich. Häufig ist ein unbefriedigendes Ansprechen des Zitterns auf Parkinson-Medikamente. Der essentielle Tremor reagiert meist gar mit einer Zunahme des Zitterns bei der Gabe solcher Medikamente.