Das Wort "depressiv" ist in Mode gekommen. Häufig wird es benutzt um auszudrücken, dass man ein Stimmungstief, einen Durchhänger hat.
Was tatsächlich mit der Diagnose einer Depression gemeint ist, welches Ausmaß Ängste, anhaltende Freudlosigkeit bis hin zur völligen Mutlosigkeit haben, wissen die Wenigsten.
Im Weiteren sind körperliche und seelische Störungen der Depression, sogenannte Leitsymptome, aufgezeigt:
Dem Erkrankten ist es aufgrund seines Beschwerdebildes nicht möglich, seine Probleme, seine Defizite, seinem Partner, seiner Umwelt, seinen Arbeitskollegen zu vermitteln. Als Reaktion aus diesem Unvermögen resultiert ein fortschreitendes Zurückziehen, bis hin zur Isolation.
Gut gemeinte Ratschläge wie Sätze "reiß dich zusammen" oder ähnliche, treiben den depressiven Patienten weiter in die Isolierung und demonstrieren ihm seine Hilflosigkeit.
Als Ursache wird eine Störung des Gleichgewichtes der Botenstoffe im zentralen Nervensystem angenommen. Besondere Bedeutung kommen den
Botenstoffen Serotonin und Noradrenalin zu. Als Auslöser dieser Störung des Gleichgewichtes können sowohl körperliche als auch erlebnisreaktive Umstände angenommen werden. Aber auch depressive
Erkrankungsepisoden ohne jegliche Hinweise eines sonstigen Zusammenhanges treten auf. Das gehäufte Auftreten von Depressionen in Familien stützt die Annahme eines erblichen Faktors.
Das Auftreten einer depressiven Episode stellt keine seltene Erkrankung dar, wobei die meisten Formen der Depression im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auftreten.
In Abhängigkeit der Ausprägung werden biologische Therapieverfahren umso sinnvoller und notwendiger, je schwerer die Erkrankungsepisode ist. Durch die Einnahme eines Antidepressivums wird das gestörte Gleichgewicht der Botenstoffe wiederhergestellt. Eine Latenzverzögerung von 10 bis 14 Tagen zwischen Beginn der Einnahme, der antidepressiven Medikation und der Besserung der depressiven Symptome wird regelmäßig beobachtet. Der Fortschritt in der Pharmakotherapie der letzten Jahre betrifft die Entwicklung von Medikamenten bei unveränderter Wirksamkeit.
Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie sind nach der initialen Besserung der depressiven Symptome auch zur Krankheitsbewältigung, zur Modifikation ggf. vorliegender problematischer Lebensumstände sinnvoll.